Neues Working Paper 45 veröffentlicht
Das Working Paper „The Pillars of Governance. A Macro-Quantitative Analysis of Governance Performance” von Melissa Lee, Gregor Walter-Drop und John Wiesel ist in der Working Paper Serie des SFB 700 erschienen.
News vom 13.05.2016
“State-Building” wird vielerorts als Prinzip moderner Entwicklungspolitik angesehen. Dies beruht auf der Annahme, dass dem modernen Staat eine zentrale Rolle im Bereich der Gewährleistung von Governance-Dienstleistungen zukommt. Das Verhältnis zwischen Staatlichkeit und so verstandener „Governance“ ist jedoch alles andere als klar. Auf Basis eines makro-quantitativen Ansatzes, analysieren wir die Performanz von Staaten in Bereichen wie Sicherheit, Gesundheit, Bildung, ökonomische Subsistenz, Infrastruktur und Umwelt und fragen, inwieweit Staatlichkeit die entsprechenden Unterschiede erklären kann, wenn für diverse andere Faktoren kontrolliert wird, die in den entsprechenden Debatten (v.a. in der Politikwissenschaft und (Entwicklungs-) Ökonomie) als zentral angesehen werden. Drei Ergebnisse der Untersuchung stechen hervor: Erstens – und entgegen der obigen Annahme – lässt sich keine signifikante, konsistente Beziehung zwischen Staatlichkeit und objektiver Governance-Performanz herstellen. Zweitens schneiden die entsprechenden Indikatoren besser ab, wenn es um den Zusammenhang zur subjektiven Wahrnehmung von Governance- Performanz geht, was die Ubiquität der o.g. Annahme bestätigt. Drittens schließlich stellt sich der Grad des „Empowerment“ von Frauen über ganz verschiedene Sachbereiche hinweg als stärkster Prädiktor der Governance-Performanz heraus. Dieses Ergebnis rechtfertigt den Schwerpunkt, den viele Akteure der Entwicklungspolitik derzeit auf die Förderung von Frauen legen.
Eine pdf-Version des Working Papers finden Sie ab sofort hier und im Publikationsbereich unserer Webseite.