Politische Theorie und Internationale Beziehungen. Zum Dialog zwischen zwei Subdisziplinen der Politikwissenschaft
Thomas Risse – 2007
Es ist wohl keine Übertreibung zu behaupten, dass die Subdisziplin der Internationalen Beziehungen (IB) zu den Teilen der Politikwissenschaft gehört, die sich in den vergangenen zwanzig Jahren — sowohl in Deutschland, als auch im internationalen Vergleich — durch eine ausgesprochene Theorie-Orientierung ausgezeichnet haben. Schon ein kurzer Blick in die Überblicksdarstellungen, die seit 1990 in den verschiedenen Kontexten der IB entstanden sind, belegt diesen Befund (vgl. zum Beispiel Rittberger 1990; Katzenstein u.a. 1998; Carlsnaes u.a. 2002; Hellmann u.a. 2003). In Deutschland haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie Ernst-Otto Czempiel, Helga Haftendorn, Beate Kohler-Koch, Volker Rittberger und andere damit begonnen, theoriegeleitete Forschung in den Internationalen Beziehungen zum Standard zu erheben und uns entsprechend ausgebildet. Ihre diversen Schülerinnen und Schüler haben diesen Standard im deutschsprachigen Raum durchgesetzt und damit die Anschlussfähigkeit der deutschsprachigen IB-Forschung an die internationale Diskussion gesichert.