Fragile Staatlichkeit. „States at Risk” zwischen Stabilität und Scheitern
Ulrich Schneckener – 2006
Der akute oder drohende Zerfall von Staaten stellt die internationale Politik sowohl vor entwicklungs- als auch vor sicherheitspolitische Herausforderungen. Die nachhaltige Stärkung von Staatlichkeit - kurz: Statebuilding - gehört damit zu einem der zentralen weltpolitischen Themen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Um jedoch sinnvoll Statebuilding betreiben zu können und eine weitere Erosion von Staatlichkeit zu verhindern, bedarf es der Analyse der vielschichtigen Phänomene fragiler Staatlichkeit. Das Buch konzentriert sich daher nicht auf die bekannten „failed states“ vom Typ Somalia, sondern auf Fälle schwacher und versagender Staatlichkeit. Anhand von zwölf vergleichend angelegten Fallstudien - von Belarus bis Venezuela, von Birma bis Sri Lanka - wird untersucht, worum es sich bei fragiler Staatlichkeit handelt und welche Dynamiken und Probleme damit verbunden sind. Gefragt wird zum einen nach den Defiziten staatlicher Funktionsfähigkeit in den Bereichen Sicherheit, Wohlfahrt und Legitimität/Rechtsstaatlichkeit und zum anderen nach destablisierenden bzw. stabilisierenden Faktoren und Praktiken.