Transitional Justice als Weg zu Frieden und Sicherheit. Möglichkeiten und Grenzen
Susanne Buckley-Zistel – 2008
Transitional Justice steht für Bemühungen, die Vergangenheit eines gewaltsamen Konflikts oder eines Regimes aufzuarbeiten, um in einer gespaltenen Gesellschaft den Übergang zu Sicherheit und Frieden zu fördern. Vor dem Hintergrund der steigenden Popularität des Konzepts untersucht das Arbeitspapier, ob die ihm zugrunde liegenden Normen und Instrumente in der Tat uneingeschränkt zu einer Verbesserung der Beziehungen zwischen den Konfliktparteien beitragen. Im Zentrum der Analyse steht die Wirkung der normativen Eckpfeiler Gerechtigkeit und Wahrheit, sowohl in konzeptioneller als auch in praktischer Hinsicht, und es wird aufgezeigt, dass ihr Einfluss auf Nachkriegsgesellschaften durchaus ambivalent und keineswegs zwingend friedensfördernd ist. Basierend auf diesen ernüchternden Einblicken schließt das Arbeitspapier mit dem Appell, Transitional Justice als ein politisches Konzept zu betrachten und seiner Anwendung mit kritischer Achtsamkeit gegenüber zu stehen.
Transitional Justice refers to ways of dealing with the past of violent conflicts or dictatorships in order to promote the transition to peace and security in a divided society. Against the backdrop of the concept’s increasing popularity the objective of the working paper is to investigate whether its norms and instruments do indeed contribute to improving the relationship between the parties to the conflict. Central to the analysis is the impact of its normative cornerstones justice and truth, both conceptionally and practically, and the paper illustrates that their influence on post-conflict societies is rather ambivalent and by no means inevitably promoting peace. Based on these sobering insights the working paper concludes with the appeal to consider Transitional Justice as a political concept and to maintain a critical stance towards its application.