Working Paper 66 "Limits of Control — Challenges to Spatiotemporal Analysis of Sub-State War"
Christian Ickler – 2014
Territoriale Gewaltkontrolle durch (nicht-)staatliche Gewaltakteure ist Gegenstand einer großen Zahl grundlegender Konzepte der Konfliktforschung. Es existieren bereits erste Ansätze dieses Phänomen zu messen und raumzeitlich einzugrenzen, jedoch beruhen diese Messungen bislang entweder auf qualitativen Einschätzungen von Experten oder – im Zuge der zunehmenden Verfügbarkeit raumzeitlich desaggregierter Daten von Gewaltereignissen – der Bestimmung umkämpfter Areale auf Grundlage bewaffneter Auseinandersetzungen. Im vorliegenden Papier werden drei Ansätze zur näherungsweisen Bestimmung der Präsenz von Gewaltakteuren vorgestellt. Dabei wird auftretenden Hindernissen und Herausforderungen der Messung territorialer Gebietskontrolle durch den Einsatz von Informationen über den territorialen Wettbewerb begegnet. Hierzu werden raumzeitlich desaggregierte Ereignisdaten ausgewählter Untersuchungsländer in Sub-Sahara Afrika exemplarisch genutzt, um die Möglichkeiten der Visualisierung territorialen Wettbewerbs unter Gewaltakteuren und dem Einfluss der Auflösung der Daten nachzugehen. Darüber hinaus wird die Verfügbarkeit von gleichfalls raumzeitlich desaggregierten Kontextdaten und entsprechenden Analyseverfahren diskutiert.
Territorial control by violent (non-)state actors (VNSA) in sub-state war features prominently in many fundamental concepts in conflict studies. Though there have been attempts to measure this phenomenon or at least delimit it from a spatiotemporal perspective, these have so far been based either primarily on qualitative expert assessments or rely on dyadic event data to determine contested areas. In this methodological research paper, I present three approaches that can be used to estimate actor presence on basis of spatiotemporal approximation. In doing so, I focus on challenges and obstacles that can be encountered when measuring territorial control via the proxy of territorial contestation. Spatiotemporally disaggregated violent incidence data is used to analyze a small subsample of countries in sub- Saharan Africa in order to determine various ways of visualizing territorial contest. Further points of discussion include the impact of data aggregation, the availability of context data and analytical methods used for these evaluations.