Teilprojekt B6 - Herausforderung lokaler Governance‐ Institutionen? Dezentralisierung in Marokko und Jordanien
Dezentralisierungsprozesse werden häufig durch internationale Akteure initiiert und finanziert. Über die konkreten Wirkungen dieser Programme auf lokale Governance-Institutionen in den autoritären Kontexten begrenzter Staatlichkeit ist jedoch bisher nur wenig bekannt. Wir untersuchen daher wie sich Dezentralisierungsprozesse in den autoritären Monarchien Marokko und Jordanien auf lokale Governance-Institutionen auswirken. Vier Fragen interessieren hierbei besonders:
(1) Wie verändern Dezentralisierungsprozesse Entscheidungsstrukturen und Organisationsformen von Governance auf der lokalen Ebene, über die Inklusion und Exklusion organisiert wird?
(2) Was bedeutet dies für das Verhältnis von formalen und informellen Governance-Institutionen?
(3) Wie schlägt sich dies in lokalen Diskursen nieder?
(4) Was bedeutet dies für die Legitimität dieser Institutionen?
Dezentralisierungsbemühungen eignen sich besonders, um lokale Herrschaftsverhältnisse zu analysieren. Zum einen zielt Dezentralisierung normativ und empirisch auf verbesserte Partizipation und damit Inklusion. Zum anderen zielt sie auf die Neuschaffung von Governance-Institutionen, etwa durch die explizite Einbeziehung privater Akteure bei der Erbringung von Kollektivgütern.
Um empirisch zu bestimmen, welche Auswirkungen Dezentralisierungsprozesse auf lokale Governance-Institutionen haben, untersuchen wir einerseits die Beteiligung an Kommunalwahlen, andererseits den Zugang zu Wasserressourcen am Beispiel ausgewählter Stadtteile in Rabat/Midelt und Amman/Ma’an.
!! Diese Inhalte beziehen sich auf ein Teilprojekt aus der zweiten Förderperiode (2010-2013) !!