Projektbereich B - Governance-Institutionen
In der ersten Förderphase widmete sich der Projektbereich B den institutionellen Voraussetzungen von Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit. Die politikwissenschaftlichen und historischen Teilprojekte untersuchten, unter welchen Bedingungen, wie und in welcher Form Governance-Leistungen ohne einen staatlich erzeugten „Schatten der Hierarchie“ erbracht werden. Mit der durch die Präzisierung des Herrschaftsbegriffs erfolgten Umorientierung auf hierarchische wie nicht-hierarchische Governance-Institutionen beschäftigt sich der Projektbereich B in der zweiten Förderperiode mit der Problematik des „legitimen Regierens“, also der Frage nach der normativen Anerkennungswürdigkeit und der faktischen Anerkennung von Governance-Institutionen in Räumen begrenzter Staatlichkeit. Dabei kann Legitimität sowohl über effektive Problemlösungsfähigkeit als auch über Input-bezogene Legitimationsprinzipien begründet werden.
Die Konzentration auf Governance-Institutionen und der Fokus auf „legitimes Regieren“ implizieren, dass sich der Projektbereich B stärker als die beiden anderen Projektbereiche mit Querschnittsfragen befasst, die den SFB als Ganzes angehen. Die mit Governance-Institutionen verbundenen Querschnittsfragen halten wir für so zentral für den SFB, dass wir ihnen einen ganzen Projektbereich widmen.
Im Lichte der sechs Forschungsziele des SFBs haben sich für uns drei Fragenkomplexe herauskristallisiert, welche die Teilprojekte miteinander verbinden. Wir befassen uns erstens mit den Kriterien und zweitens mit den Voraussetzungen von Governance-Institutionen und ihrer Legitimität sowie drittens mit den Veränderungen beider im Laufe der Zeit.